In die weite Welt

Auswanderung aus dem Kirchspiel Schönholthausen

In die weite Welt...

... zog es viele Menschen. Auch aus dem Kirchspiel Schönholthausen.
Den Anfang machten die Menschen im 18. Jahrhundert, als sie sich an den Schwabenzügen beteiligten. Einige Bürger, vor allem aus Rönkhausen, Lenhausen und Schönholthausen wanderten in den Banat aus, das heutige Rumänien.
Doch die weit aus meisten Menschen suchten, ab Mitte des 19. Jh. ihr Glück in Amerika. Von vielen wissen wir, das sie hier ihre neue Heimat gefunden haben. Es gibt auch einige, von denen verliert sich nach ihrer Ankunft jegliche Spur.
Und es gibt die ein oder andere Erfolgsstory...


Banat. Dem ersten „Schwabenzug" schlossen sich aus Rönkhausen und nach bisherigen Erkenntnissen auch als erste Sauerländer überhaupt, im Jahre 1724 Johann Bernhard Huß und seine Ehefrau Elisabeth an. Laut Rückmeldung an die Kaiserliche Hofkanzlei in Wien siedelten sie sich im selben Jahr im Banater Pergomosch an. [...] „Die ersten fanden den Tod, die zweiten die Not und erst die dritten das Brot.“[...]

Caspar Hennecke geb. am 19. Dezember 1833 in Schönholthausen verlässt als Militärpflichtiger im Jahr 1854 seine sauerländische Heimat ohne die Genehmigung der Behörden und sucht sein Glück in Amerika. Ausgestattet mit Kenntnissen im bäuerlichen Hauswesen, einer gründlichen Berufsausbildung im elterlichen Betrieb und vertraut mit dem typisch sauerländischen Handelswesen organisiert er sich in verschiedenen Netzwerken (u.a. Goldsuche in Pike`s Peak) immer wieder neu und wird so zu einer bedeutenden Unternehmerpersönlichkeit in Amerika.

Franz Anton Spanke, geboren am 12. Mai 1873 in Schönholthausen, wandert mit seinen Eltern und Geschwister am 16. Februar 1881 auf dem Schiff Strassburg aus. Im Jahr 1892 macht Franz seinen Abschluss am Subiaco College, einem Benedektiner Kloster das im Jahre 1878 in Arkansas gegründet wurde. Er war der erste Absolvent. Im darauf folgenden Jahr legte er sein Gelübde als Mönch ab und wurde zum Priester geweiht. Von da ab an führte er den Namen Boniface.

Johann Sr. Hoberg, geboren in Serkenrode am 3. September 1840, erreicht im Alter von einem Jahr am 28. Juni 1842, auf dem Schiff Louise mit seiner Familie das gelobte Land "Amerika". Johann gründet im Jahre 1895 in Green Bay, Wisconsin, die Firma "Hoberg Papermill Company ltd". Damit legte er den Grundstein für die Papierindustrie im Bundesstaat Wisconsin.
1950 wird die Firma in "Charmin Paper Company" umbenannt. Im Jahre 1957 wird die Firma von Procter & Gamble aufgekauft.

Am 17. Juli 1904 stirbt Johann durch einen tragischen Arbeitsunfall, der noch heute in Unfallverhütungslehrgängen zitiert wird.

Heinrich Martin Arens

Heinrich Martin Arens, "..mit wehem Herzen und wenig Geld stieg an einem Augusttag 1889 ein 17 Jahre junger Mann in den Zug. Als Lenhausen und die auf dem Bahnhof winkende Mutter entschwunden waren, hatte für Heinrich Martin Arens aus Bausenrode die Fahrt nach Amerika begonnen." (Sauerlandruf Ausgabe 3/4 Dezember 1964)
Arens war Mitglied der Bauern- und Arbeiterpartei von Minnesota. Für diese wurde er 1919, trotz seiner deutschen Herkunft, in das Repräsentantenhaus von Minnesota gewählt. Diesem gehörte er bis 1922 an. Dem Senat des Staates gehörte er dann von 1923 bis 1930 an. Im Jahr 1931 wurde er Vizegouverneur von Minnesota. Seit 1932 war Arens für die Minnesota Farmer-Labor Party Mitglied des US-Repräsentantenhauses. Er blieb seiner Sauerländer Heimat verbunden und besuchte nach dem Zweiten Weltkrieg noch zweimal seinen Heimatort. (Wikipedia)

Hugo Oberste, geboren am 11. Januar 1855 in Weringhausen, erreicht mit seiner Frau Maria Sprenger und der Familie, am 8. Juni 1880 Baltimore die Ostküste von Amerika. Sie siedeln sich, wie viele aus dem Kirchspiel Schönholthausen, in Hartmann, Arkansas, an. Hugo und Maria adoptieren in der Zeit des "Orphan Train" zwei Kinder. Hugo war einer der führenden Weinanbauer und Holzhändler in Arkansas und ein sehr angesehener Einwohner von Arkansas.

Erich Daniel Sommer, geboren 03.05.1900 in Finnentrop, gestorben am 25.10.1979 in Mercer Island, Washington.
Daniel erreicht am 03.08.1940 von Yokohama, Japan aus kommend mit dem Schiff Hikawa Maru, das sprichwörtliche rettende Ufer, die Ostküste von "Amerika".
Daniel Sommer war Jude und er nutzte wahrscheinlich die letzte Fluchtroute für  Juden aus Deutschland im Jahre 1938. Diese Route ging von Genua in Italien nach Shanghai, China, da die Stadt, neben den Komoren, der einzige Zufluchtsort war, der jüdische Flüchtlinge aufnahm.

Caspar Melcher, geboren am 11.02.1826 in Schönholthausen und gestorben am 13.11.1904 in Jerico Springs.

"Am vergangenen Sonntagmorgen erfuhren die Menschen in der Umgebung von Jericho überraschend vom Tod von Caspar Melcher. Er war einer der ältesten und angesehensten Bürger des Cedar County. Am Samstagnachmittag ging Herr Melcher auf die Weide, um die Pferde anzutreiben. Eines der Pferde trat ihn und fügte ihm Verletzungen zu, an denen er am nächsten Morgen starb..." (Nachruf vom 17. November 1904)

Bernard Grueneboehmer und der Oregon Trail.
Bernard wird am 31. März 1840 in Lenhausen geboren. Er verläßt am 01. August 1868 mit dem Dampfschiff  "New York"  den Hafen von Bremen und erreicht am 17. August 1868 New York. Mit an Bord ist auch die Familie Pape aus Eslohe. Kurz nach der Ankunft, am 27. Oktober 1868 heiraten Elisabeth Pape und Bernhard in Springfield, Wisconsin. Danach zieht es sie nach Oregon und sind ein Teil des Oregon Trail.


Drei Generationen: Caspar J. Holthöfer, (links im Bild) geboren am 13.09.1835 in Serkenrode und gestorben am 17.05.1918 in Russell, Kansas war in Amerika ein erfolgreicher Kaufmann. Auf dem Bild sehen wir seinen ältesten Sohn Albert C. und seinen Enkel Albert J.

Das Originalfoto stammt aus der Sammlung Albert J. Holthoefer, derzeit im Besitz von Pamela F. "Missy" Holthoefer, 2015; Verwendung mit Genehmigung.
The original photograph is from the Albert J. Holthoefer co
llection, currently in possession of Pamela F. ‘Missy’ Holthoefer, 2015; used by permission.


Josef Reuter, the "Die-Maker", geboren am 18. Januar 1896 in Schönholthausen und gestorben am 31. Mai 1959 in Willoughby, Ohio. Josef wandert im Jahre 1922, genauer, am 9. September mit der "Nieuw Amsterdam" von Rotterdam nach New York aus.



Franz Baroth "Es geschah am hellichten Tag"
Franz Anton Baroth, geboren am 20.04.1851 in Glinge und gestorben am 18.05.1925 in Erie, Pennsylvania, United States. Franz Anton Baroth erreicht sein Ziel am 31.05.1882 zusammen mit seiner Frau Elisabeth Baroth geb. Baroth und dem Sohn Franz Joseph.


2977 Cadillac Ave., Detroit, Wayne County, Michigan
Gerade in den 1920er und 30er Jahre war ein Hauptgrund zur Auswanderung, ein sogenannter "pull" Effekt. Bei einem "pull" Effekt spricht man in der Auswandererdiskussion wenn der betroffene Emigrant nach Amerika gezogen wurde. Das war oft der Fall, wenn ein naher Angehöriger die Emigranten dazu aufforderte nach Amerika zu kommen.
Für Schönholthausen war es Frau Anna Maria Catharina Reuter, geboren am 31. Mai 1854. Frau Reuter ist am 09. Februar 1879 ausgewandert. Sie heiratet am 2. August 1881 Alois Krug , der aus Bayern stammt. Und von da an ist sie "Aunt Mary Krug".